Einleitung
Was ist AG1? AG1 ist der Produktname eines grünen Nahrungsergänzungsmittels der Firma Athletic Greens. Dabei handelt es sich um ein Pulver mit über 70 Zutaten, das man täglich in Wasser auflöst und trinkt. Ein Messlöffel AG1 soll laut Hersteller alle wichtigen Nährstoffe liefern, um den Körper optimal zu versorgen. In der Werbung verspricht Athletic Greens sogar ein „spektakuläres Leben“ – ein starkes Immunsystem, schnelle Regeneration der Muskeln und geistige Fitness inklusive. Diese vollmundigen Versprechen und die praktische All-in-One-Idee haben AG1 in den letzten Jahren äußerst beliebt gemacht. Viele Fitness-Influencer und sogar Profi-Sportler schwören öffentlich auf das grüne Pulver. Das Unternehmen hinter AG1 ist inzwischen über eine Milliarde Dollar wert, was die enorme Popularität des Produkts unterstreicht.
Warum der Hype? In einer Zeit, in der Gesundheitsbewusstsein wächst, aber nicht jeder täglich eine perfekt ausgewogene Ernährung schafft, erscheint AG1 als einfache Lösung: Ein Drink pro Tag, und man fühlt sich rundum versorgt. Insbesondere Menschen mit stressigem Alltag oder erhöhtem Nährstoffbedarf (z. B. Sportler) fühlen sich von dem Versprechen angesprochen, auf unkomplizierte Weise Vitamine, Mineralien, Superfoods und Probiotika zu sich zu nehmen. Athletic Greens betont den wissenschaftlichen Hintergrund und eine jahrzehntelange Ernährungsforschung, auf der die Rezeptur basiere. Kritiker hingegen meinen, bei AG1 handele es sich eher um geschicktes Marketing als um Wundermedizin. Tatsächlich sind echte Nährstoffmängel bei gesunden Menschen mit normaler Kost selten – eine ausgewogene Ernährung liefert im Regelfall alle notwendigen Mikronährstoffe. Es stellt sich also die Frage: Kann AG1 halten, was es verspricht, oder tut es eine normale Ernährung genauso? Im Folgenden betrachte ich meine persönlichen Erfahrungen mit AG1 (Geschmack, Verträglichkeit) und werte wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Erfahrungsberichte aus, um die Wirkung einzuordnen.
Geschmack

Mein erster Eindruck: Zugegeben, ich war anfangs skeptisch, als ich das knallgrüne Pulver sah und den etwas „grasigen“ Geruch wahrnahm. Doch beim Anmischen mit Wasser überraschte mich AG1 positiv: Der Drink schmeckt nicht lecker, aber trinkbar. Der Hersteller scheint mit Aromen gearbeitet zu haben, um den Grünzeug-Geschmack abzumildern. Für mich hatte AG1 einen Beigeschmack wie Fruchtkaugummi – leicht süßlich und künstlich-fruchtig. Gleichzeitig erinnerte die Konsistenz an eine Brausetablette, die in Wasser aufgelöst wurde. Man hat also ein leicht sprudelndes Gefühl am Gaumen. Trotz der moosgrünen Farbe, die an flüssige Algen erinnert, ist der Geschmack besser als erwartet. Ich musste mich zwar die ersten Male etwas überwinden, den ungewohnten Mix zu trinken, aber nach ein paar Tagen gehörte das morgendliche Glas Grüntrunk zur Routine. Andere Tester ziehen einen ähnlichen Vergleich: Eine Redakteurin beschreibt den Geschmack als eine Art hochkonzentrierte Vitamin-C-Brause – nicht gerade ihr Favorit, aber „schon ganz ok“. Fazit zum Geschmack: Gourmet-Genuss ist es keiner, doch dank der zugesetzten Fruchtaromen bleibt AG1 durchaus trinkbar – vor allem, wenn man bedenkt, wie viele „gesunde“ Zutaten darin stecken. Einen Punkt muss ich allerdings anmerken: Der Nachgeschmack ist leicht süßlich-herb und bleibt kurz im Mund, was vielleicht nicht jeder mag. Insgesamt würde ich den Geschmack als gewöhnungsbedürftig, aber in Ordnung beschreiben.
Wirkung

Was verspricht AG1? Der Hersteller wirbt damit, dass eine Portion AG1 täglich das Immunsystem unterstützt, den Energiehaushalt ankurbelt, die Darmgesundheit fördert und zu schnellerer Erholung der Muskeln beiträgt. Durch die Kombination aus 75 Inhaltsstoffen – darunter Vitamine, Mineralstoffe, Pflanzenextrakte, Probiotika und Enzyme – soll eine synergistische Wirkung entstehen, die man mit einzelnen Vitamintabletten so nicht erreichen könne. Mit anderen Worten: AG1 will Multivitaminpräparat, Probiotikum, Superfood-Drink und mehr in einem sein. Diese ganzheitliche Wirkung klingt verlockend. Doch was sagt die Wissenschaft zu solchen Versprechungen?
Einzelne Inhaltsstoffe – ja, aber die Mischung? Für viele der in AG1 enthaltenen Stoffe ist die Wirkung an sich wissenschaftlich belegt. Beispielsweise unterstützen Vitamin C und Zink bekanntlich die normale Funktion des Immunsystems, B-Vitamine tragen zum Energiestoffwechsel bei, und Magnesium spielt eine Rolle bei der Muskelfunktion. Probiotische Bakterien können die Verdauung positiv beeinflussen, und pflanzliche Antioxidantien aus Spirulina, Grüntee & Co. helfen, oxidative Zellschäden zu reduzieren. Allerdings: Ob die spezielle Kombi-Mischung all dieser 75 Zutaten in einem Löffel Pulver tatsächlich eine zusätzliche Gesundheitswirkung entfaltet, ist fraglich. Experten bezweifeln, dass AG1 zu einer „besonders optimalen Versorgung“ führt, wie es die Werbung suggeriert. Dr. Matthias Riedl, Ernährungsmediziner, bezeichnet AG1 sogar als „teures, gut aufgemachtes Multivitaminpräparat“. Seiner Einschätzung nach enthält AG1 zwar fast alle Vitamine und Mineralien in ordentlichen Dosen, jedoch auch „eine beliebige Ansammlung“ an Pflanzenstoffen in unbekannter wirksamer Menge sowie eine Mini-Menge Eiweiß und Ballaststoffe. Viele Pflanzenstoffe seien außerdem empfindlich bei der Verarbeitung – ob sie im Pulver noch wirksam sind, steht in Frage. Die zugesetzten Milchsäurebakterien (Probiotika) beurteilt Dr. Riedl als wissenschaftlich umstritten in ihrer Wirkung. Unterm Strich fehle für die großteils werblichen Aussagen des Herstellers ein belastbarer wissenschaftlicher Beleg.
Studienlage: Erstaunlicherweise gab es lange Zeit kaum unabhängige Studien zu AG1. Erst 2024 wurde eine erste randomisierte, kontrollierte Studie mit gesunden Erwachsenen veröffentlicht. Was kam heraus? Nach vier Wochen täglicher AG1-Einnahme waren keine negativen Effekte feststellbar – was bei einem zugelassenen Lebensmittel auch zu erwarten ist. Die Anwendung galt als sicher. Darüber hinaus fanden die Forscher Hinweise, dass die enthaltenen Probiotika (Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum) möglicherweise die verdauungsbezogene Lebensqualität leicht verbesserten. Anders gesagt: Manche Teilnehmer fühlten sich vielleicht mit ihrem Magen-Darm-Trakt wohler. Allerdings muss man dazu wissen, dass Gesundheitsaussagen zu solchen probiotischen Bakterien bei Gesunden von der EU nicht zugelassen sind – es gilt als nicht ausreichend erwiesen, dass sie bei ohnehin gesunden Menschen einen zusätzlichen Nutzen bringen. Passend dazu stammen die Autoren der genannten Studie teils selbst von Athletic Greens bzw. wurden vom Hersteller bezahlt, was einen Interessenkonflikt darstellt. Wirklich unabhängige Evidenz für großartige Wirkungen steht also weiterhin aus.
Immunsystem und Erkältungen: Ein Schwerpunkt vieler Nutzer ist die erhoffte Stärkung der Abwehrkräfte. Es gibt Hinweise, dass gewisse Mikronährstoffe (z. B. Vitamin D, C, Zink, Selen) in ausreichender Versorgung die Immunfunktion verbessern können – vor allem, wenn vorher ein Mangel bestand. AG1 liefert diese Stoffe in einer Portion oft in Höhe des Tagesbedarfs oder darüber. Könnte man damit wirklich Erkältungen vorbeugen? Hersteller und Werbung suggerierten dies zeitweise sehr offensiv. So wurde AG1 in Anzeigen in Zusammenhang damit gebracht, man könne damit Erkältungen und Grippe entgehen und brauche keine fünf Portionen Obst und Gemüse mehr am Tag. Verbraucherschützer kritisierten diese übertriebenen Gesundheitsversprechen als unseriös. Tatsächlich hat Athletic Greens nach Abmahnungen inzwischen versichert, solche Aussagen nicht mehr zu machen. Denn wissenschaftlich bewiesen ist ein direkter Erkältungsschutz durch AG1 nicht. Wenn überhaupt, wäre ein indirekter Effekt denkbar: Jemand, der täglich alle nötigen Vitamine/Spurenelemente zuführt, und zuvor Defizite hatte, könnte dadurch weniger anfällig werden. Aber wer bereits ausreichend versorgt ist, wird durch „noch mehr“ Nährstoffe nicht automatisch nie wieder krank – überschüssige Vitamine werden meist einfach ausgeschieden. Auch betonen Ernährungsexperten, dass ein Pulver keine ausgewogene Ernährung ersetzen kann. Viele der exotischen Obst- und Gemüseextrakte in AG1 liefern nur einen Bruchteil der Inhaltsstoffe der frischen Lebensmittel und tragen kaum so viel bei, wie echtes Obst und Gemüse es tun würden. Die positiven Effekte fürs Immunsystem stammen letztlich vor allem von den klassischen Vitaminen und Mineralien, die zugesetzt sind (wie Vitamin C, B6, B12, D, Zink etc.) – also nichts, was man nicht auch durch eine gute Multivitamin-Pille oder einfach eine gesunde Ernährung erreichen könnte.
Nebenwirkungen und Risiken: Weil AG1 aus natürlichen Zutaten besteht, neigt man dazu anzunehmen, es sei automatisch unbedenklich. Doch auch Pflanzen können Nebenwirkungen haben. Ein Beispiel ist Ashwagandha (Schlafbeere), ein adaptogener Pflanzenextrakt in AG1, dem stressmindernde und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird. Ashwagandha ist zwar traditionell in der ayurvedischen Medizin beliebt und Studien attestieren in der Tat eine Senkung des Stresshormons Cortisol bei regelmäßiger Einnahme (Proven Health Benefits of Ashwagandha – Healthline). Andererseits warnen Verbraucherschützer und Behörden inzwischen vor möglichen Risiken: In seltenen Fällen kam es unter Ashwagandha-Präparaten zu Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel oder sogar Leberschäden. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass zu Ashwagandha noch Unsicherheiten bezüglich der Unbedenklichkeit bestehen und es ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen könnte. AG1 enthält zwar vergleichsweise geringe Mengen davon, dennoch sollte man diese Punkte im Hinterkopf haben. Allgemein gilt: Wer bestimmte Vorerkrankungen hat, Medikamente nimmt oder sehr empfindlich reagiert, sollte die Zutatenliste von AG1 genau prüfen (im Zweifel mit einem Arzt) – denn in dem „bunten Mix“ steckt von Grüntee-Extrakt bis Traubenkernöl vieles, was nicht jedem bekommt. In meinem Test habe ich AG1 grundsätzlich gut vertragen. Lediglich in den ersten Tagen merkte ich ein leichtes Rumoren im Bauch, was aber schnell vorüberging. Möglicherweise gewöhnte sich mein Verdauungstrakt an die zusätzlichen Ballaststoffe und Probiotika. Ähnliche Erfahrungen liest man auch in manchen Erfahrungsberichten: Anfangs können Magen-Darm-Beschwerden wie ein aufgeblähter Bauch oder weicher Stuhl auftreten, was sich oft legt, sobald sich der Körper an die neue Routine angepasst hat. Insgesamt überwiegen bei den meisten Anwendern aber die verträglichen Erfahrungen – gravierende Nebenwirkungen sind bei einem solchen Produkt zum Glück nicht zu erwarten, sofern man sich an die empfohlene Dosis hält.
Langzeiterfahrungen

Anekdote – 10 Jahre AG1: Ein guter Freund von mir nimmt AG1 tatsächlich schon seit fast zehn Jahren täglich ein. Seine persönliche Bilanz: Er habe sich in dieser Zeit kaum noch erkältet und fühle sich insgesamt „fitter“ im Alltag. Diese Aussage hat mich natürlich beeindruckt – wer wünscht sich nicht, das Immunsystem so zu stärken, dass Erkältungen zur seltenen Ausnahme werden? Nun muss man fairerweise sagen: Eine einzelne Erfahrungsstory ist nicht gleich ein Beweis. Mein Freund könnte zum Beispiel auch aus anderen Gründen seltener krank geworden sein (vielleicht lebt er heute gesünder, treibt Sport oder hatte einfach Glück). Dennoch hören sich solche Langzeit-Erfahrungen erst mal toll an und sind ein Grund, warum AG1 eine treue Fangemeinde hat.
Erfahrungsberichte im Netz: Schaut man sich online um, findet man ein geteiltes Bild. Viele Anwender – gerade in Foren, Blogs oder in den Bewertungen auf der Herstellerseite – berichten von spürbaren Verbesserungen. Genannt werden oft ein gesteigertes Energielevel, bessere Konzentration und weniger Magenprobleme. Einige Vielnutzer sagen, sie fühlten sich dank AG1 insgesamt seltener krank und schneller erholt nach dem Sport. Beispielsweise rühmt ein prominenter Extremsportler, AG1 helfe ihm auf langen Abenteuern, wo ausgewogene Ernährung schwierig ist, trotzdem optimal versorgt zu sein. Andere Athleten und Coaches äußern, sie fühlten sich mit AG1 „energiegeladener“ und leistungsfähiger. Solche positiven Stimmen sind natürlich Wasser auf die Mühlen des Herstellers.
Allerdings gibt es auch kritische oder nüchterne Erfahrungsberichte. In einem Selbsttest-Artikel von FITBOOK zum Beispiel schilderte die Autorin gemischte Resultate: Einerseits zeigte ein Bluttest nach einem Monat AG1 leichte Verbesserungen bei einigen Werten, was auf einen positiven Effekt hindeuten könnte. Andererseits bekam sie nach kurzer Zeit der Einnahme plötzlich ein paar Tage Magen-Darm-Beschwerden, die sie auf AG1 zurückführte (möglicherweise eine Anpassungsreaktion) – das war natürlich unangenehm. Vor allem aber war sie von Geschmack und Konsistenz des Drinks nicht wirklich angetan und empfand den Nutzen letztlich nicht groß genug, um den hohen Preis zu rechtfertigen. Ihr Fazit fiel daher eher verhalten aus: Sie werde künftig versuchen, die benötigten Nährstoffe doch lieber über eine gesunde Ernährung aufzunehmen.
Auch auf Plattformen wie Reddit und in Fitness-Communities liest man unterschiedliche Meinungen. Einige Langzeit-Nutzer sagen, dass sie nach anfänglicher Begeisterung auf günstigere Alternativen umgestiegen sind, weil sie keinen drastischen Unterschied bemerkten. Andere wiederum möchten nicht mehr darauf verzichten, weil sie subjektiv das Gefühl haben, damit ihr Immun- und Energielevel stabil zu halten. Diese Bandbreite an Erfahrungen deutet darauf hin, dass AG1 nicht bei jedem dieselben Effekte zeigt – was zu erwarten ist, da jeder Körper und Lebensstil anders ist. Für manche ist es der „Game Changer“, für andere eher ein teueres nice-to-have ohne Wow-Effekt.
Wissenschaft vs. Gefühl: Langjährige Nutzer argumentieren oft, dass man die Wirkung von AG1 vor allem in der Vorbeugung merkt – also daran, dass man eben nicht krank wird oder sich nie schlapp fühlt. Das ist schwer zu messen und läuft viel auf subjektives Empfinden hinaus. Placebo-Effekte könnten hier ebenfalls eine Rolle spielen: Wer täglich einen grünen Gesundheitsdrink nimmt, achtet vielleicht auch sonst mehr auf sich und fühlt sich allein durch die Routine schon gesünder. Aus wissenschaftlicher Sicht bleibt wichtig festzuhalten, dass individuelle Berichte keine Garantie sind. Trotzdem sind sie ein wertvolles Feedback: Viele zufriedene Stimmen bedeuten, dass AG1 zumindest das Gefühl gibt, etwas Gutes für sich zu tun – und das kann indirekt die Gesundheit fördern, indem man insgesamt motivierter ist, gesund zu leben.
Inhaltsstoffe und Zusammensetzung

Blick auf die Zutatenliste: AG1 wirbt mit 75 hochwertigen Inhaltsstoffen. Das klingt beeindruckend – doch was steckt konkret drin? Ein Blick auf die Packung und Produktinformationen zeigt, dass AG1 im Grunde aus mehreren Komponenten besteht:
- Vitamine und Mineralstoffe: Ein großer Teil der Formel umfasst nahezu alle gängigen Vitamine (A, C, E, K, sowie fast alle B-Vitamine inklusive Folsäure und Biotin) und wichtige Mineralstoffe/Spurenelemente wie Calcium, Magnesium, Zink, Selen, Kupfer, Mangan, Chrom etc.. Diese Mikronährstoffe sind teils in beachtlichen Mengen enthalten – oft nahe 100% der empfohlenen Tageszufuhr pro Portion, teilweise sogar darüber. Damit fungiert AG1 als Multivitamin-Präparat. 17 von 21 gelisteten Vitaminen/Mineralien in AG1 sind laut Hersteller synthetisch zugesetzt (nur wenige stammen direkt aus natürlichen Extrakten). Das ist nicht ungewöhnlich, aber wichtig zu wissen.
- Pflanzen- und Obstextrakte (Superfoods): Daneben enthält AG1 eine Superfood-Mischung aus diversen Pflanzenpulvern und -extrakten. Dazu zählen z. B. Grünalgen wie Spirulina und Chlorella, Gräser (Weizengras, Gerstengras), Blattgemüse-Extrakte (Spinat, Brokkoli), Kräuter (z. B. Petersilie, Aloe Vera), Früchte-Extrakte (Acai-Beere, Hagebutte, Ananas) und sogar Pilze (Reishi-, Shiitake- und Maitake-Pilz). Spirulina und Chlorella stechen heraus, da sie als besonders nährstoffreiche Algen gelten. 100 g getrocknete Spirulina enthalten etwa 60 g Eiweiß und sind reich an Eisen sowie Beta-Carotin (Spirulina – viel Grün und wenig dahinter | Verbraucherzentrale.de). Natürlich nimmt man mit einer Tagesportion AG1 nur einen Bruchteil dieser Menge zu sich (das ganze Pulver wiegt ~12 g), aber Spirulina & Co. tragen zumindest etwas Protein, einige Mineralien und vor allem sekundäre Pflanzenstoffe bei. Diese können antioxidativ wirken und Entzündungen im Körper reduzieren. Viele der Pflanzenextrakte in AG1 sollen dem Körper Polyphenole, Bioflavonoide und Enzyme liefern, die in einer westlichen Ernährung manchmal zu kurz kommen. Ein Beispiel: Traubenkernextrakt (OPC) als Antioxidans oder Curcuma-Extrakt mit dem Wirkstoff Curcumin, der entzündungshemmende Eigenschaften hat. Theoretisch sind diese Zutaten sehr gesund – ob die Menge in einem Löffel Pulver ausreicht, um einen spürbaren Effekt zu haben, bleibt offen. Wichtig: Diese Pflanzenstoffe ersetzen kein frisches Obst und Gemüse, liefern aber konzentriert einige Mikronährstoffe, die aus Pflanzen kommen.
- Adaptogene und Kräuter: Unter den Zutaten finden sich sogenannte Adaptogene – Pflanzen, die dem Körper helfen sollen, sich an Stress anzupassen. Hier ist vor allem Ashwagandha (Withania somnifera, Schlafbeere) zu nennen, sowie Rhodiola rosea (Rosenwurz). Ashwagandha wird traditionell eingesetzt, um Stress zu reduzieren und die Stressresistenz zu erhöhen. Studien haben tatsächlich Stressabbau-Effekte gezeigt (Cortisolsenkung) (Proven Health Benefits of Ashwagandha – Healthline). Rhodiola wird nachgesagt, geistige Müdigkeit zu verringern. Zudem sind Traubenkernextrakt, grüner Tee-Extrakt (liefert Koffein und Antioxidantien) und Mariendistel (leberunterstützend) als Kräuterbestandteile enthalten. Diese Zusätze klingen spannend, allerdings sind ihre Dosierungen in der Mischung nicht transparent ausgewiesen – es ist schwer zu sagen, ob genügend drin ist, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen. Ein Vorteil ist: Die Vielfalt an solchen Pflanzenstoffen macht AG1 durchaus einzigartig gegenüber einfachen Vitaminpillen. Ein möglicher Nachteil: Die Menge jedes einzelnen Wirkstoffs könnte sehr gering sein. Wie Dr. Riedl anmerkte, ist vieles davon eher “nice to have” als essenziell, und es bleibt unklar, warum gerade diese Kombination gewählt wurde.
- Verdauungsenzyme: AG1 enthält weiterhin eine Enzym-Mischung (z. B. Bromelain aus Ananas, Lactase, Lipase und andere Enzyme), die bei der Verdauung helfen soll. Die Idee dahinter: Solche Enzyme könnten die Aufspaltung von Nahrung unterstützen und z. B. bei Menschen mit leichten Unverträglichkeiten (etwa Laktose) helfen. Wissenschaftlich ist der Nutzen von zugeführten Verdauungsenzymen in einem ansonsten gesunden Körper eher gering. Im besten Fall schaden sie nicht und könnten die Aufnahme mancher Nährstoffe verbessern – ob das bei den kleinen Mengen in AG1 ins Gewicht fällt, ist nicht eindeutig belegt.
- Probiotika: Zwei probiotische Bakterienstämme sind Teil der Rezeptur: Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum. Pro Portion AG1 werden 7,2 Milliarden koloniebildende Einheiten angegeben. Diese Milchsäurebakterien kommen auch natürlich in einer gesunden Darmflora vor. Probiotika sollen das Mikrobiom positiv beeinflussen, die Verdauung fördern und schädliche Keime in Schach halten. In der erwähnten Studie gab es einen Hinweis, dass Anwender sich mit AG1 minimal besser in Bezug auf ihre Verdauung fühlten. Allerdings betonen Experten, dass bei gesunden Menschen eine probiotische Ergänzung oft keinen dramatischen Zusatznutzen bringt. Trotzdem schadet es nicht, und einige Nutzer berichten, weniger Blähungen oder einen geregelteren Stuhlgang durch solche Produkte zu haben. Wichtig: Probiotika wirken oft stamm-spezifisch – die gewählten Bakterien in AG1 gehören zu den gängigen, aber es gibt potentere Stämme für gezielte Effekte (z. B. bestimmte Bifido-Stämme gegen Reizdarm). Als Allgemeinprophylaxe sind die hinzugefügten Bakterien aber in Ordnung, auch wenn die EU streng genommen keine Gesundheitswerbung dafür zulässt.
- Weitere Inhaltsstoffe: AG1 enthält zudem etwas Erbsenprotein (als vegane Proteinquelle, allerdings nur eine geringe Menge, da Eiweiß pro Portion insgesamt bei etwa 2 Gramm liegt) und Ballaststoffe aus z. B. Inulin. Diese Komponenten tragen ein wenig zur Sättigung und Darmgesundheit bei, sind aber mengenmäßig überschaubar. Auf Süßstoffe wurde verzichtet, stattdessen ist eine Prise Stevia zur leichten Süßung enthalten (was die leichte Süße im Geschmack erklärt). Positiv fällt auf, dass keine künstlichen Farbstoffe oder Aromastoffe zusätzlich drin sind – das Aroma kommt vorwiegend aus natürlichen Vanille- und Ananas-Extrakten, und die grüne Farbe natürlich aus den Pflanzenpulvern.
Gesundheitliche Vorteile der Inhaltsstoffe: Zusammengenommen bietet AG1 also ein breites Spektrum an Nährstoffen. Die potenziellen Vorteile liegen auf der Hand: Wer es nicht schafft, jeden Tag verschiedenstes Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkorn etc. zu essen, bekommt mit einem Glas AG1 zumindest eine Grundabdeckung an Vitaminen und Mineralien. Mögliche Mangelzustände (etwa Vitamin D im Winter, B12 bei Veganern – wobei B12 in AG1 enthalten ist – oder Magnesium bei Sportlern) können so vorbeugend angegangen werden. Die vielen Antioxidantien könnten helfen, Entzündungen im Körper zu dämpfen und Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren – etwas, das langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vielleicht auch das Altern verlangsamen könnte, wie oft postuliert wird. Adaptogene wie Ashwagandha und Rhodiola könnten bei täglicher Einnahme das Stresslevel senken und die mentale Balance unterstützen, was sich in besserem Schlaf oder mehr Gelassenheit äußern kann. Die Immunsystem-Unterstützung käme primär durch die Vitamine A, C, D, E, sowie Zink, Selen und die sekundären Pflanzenstoffe zustande – all diese tragen dazu bei, dass Immunzellen normal funktionieren und Entzündungsprozesse geregelt ablaufen. Wenn mein Freund also sagt, er sei dank AG1 kaum mehr erkältet gewesen, könnte das durchaus mit der täglichen Dosis Vitamin C, D und Zink zusammenhängen, die kleine Infekte abmildern oder abfangen.
Dennoch muss betont werden: Die Dosis macht das Gift – und auch den Nutzen. AG1 liefert viele Inhaltsstoffe in recht vernünftiger Dosierung, aber es ist kein „hochdosiertes“ Präparat in allem. Bei ausgewogener Ernährung hätte man vieles davon ohnehin im Körper, bei schlechter Ernährung ersetzt ein Löffel Pulver kein frisches Essen. Keine Zutat in AG1 ist ein Wundermittel für sich – die Mischung ist das, was AG1 besonders macht. Ob diese Mischung den gewünschten Synergie-Effekt hat, ist wissenschaftlich noch nicht belegt. Klar ist aber: Man nimmt mit AG1 nichts schädliches in normaler Dosierung zu sich (sofern man keine spezifische Unverträglichkeit hat) und deckt viele Basis-Nährstoffe ab. Insofern kann man die Inhaltsstoffe als gesundheitsfördernd einstufen – nur eben nicht einzigartig. Viele Multivitaminpräparate oder Greens-Pulver teilen ähnliche Inhaltsstoffe.
Bevor wir zum Kostenfaktor kommen, noch ein kurzer Vergleich: Eine ausgewogene Ernährung mit z.B. Haferflocken zum Frühstück, Salat und Gemüse am Mittag, einer Handvoll Nüsse und Obst zwischendurch und etwas Vollkorn und Eiweiß am Abend würde vermutlich die meisten der durch AG1 abgedeckten Nährstoffe ebenso liefern – plus mehr Kalorien, dafür mehr Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe in natürlicher Matrix. AG1 bietet eine bequeme Abkürzung, aber im Idealfall ersetzt es nicht die Bemühung, sich trotzdem so gut wie möglich zu ernähren.
Preis-Leistung

Preis von AG1: Ein Knackpunkt bei Athletic Greens ist der hohe Preis. Eine einzelne Portion (ein Messlöffel für einen Tag) kostet ungefähr 2,50–3 Euro, je nach Abo-Modell. Im Monatsabo zahlt man rund 90 € für 30 Portionen, einzeln noch mehr. Die Verbraucherzentrale rechnet vor: etwa 3 Euro pro Tag muss man für AG1 einplanen. Damit gehört es zu den teuersten Supplements auf dem Markt. Zum Vergleich: Eine einfache Multivitamin-Tablette aus der Drogerie kostet vielleicht 10–20 Cent pro Tag. Natürlich bekommt man mit AG1 mehr als „nur“ Vitamine, aber dieser Unterschied ist enorm. Man sollte sich also fragen, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Vergleich mit ähnlichen Produkten: Auf dem Markt gibt es mittlerweile etliche Alternativen zu AG1, oft als „Greens„- oder „Superfood„-Pulver bezeichnet. Viele davon sind günstiger. Zum Beispiel kostet das Amazing Grass Green Superfood Pulver aus den USA nur etwa 2 € pro Tag in empfohlener Menge (Athletic Greens AG1 Drink und andere Gemüsepulver im Test) – bietet dafür aber auch „nur“ 25 verschiedene Inhaltsstoffe und insgesamt eine geringere Vielfalt an Mikronährstoffen (Athletic Greens AG1 Drink und andere Gemüsepulver im Test) (Athletic Greens AG1 Drink und andere Gemüsepulver im Test). Das deutsche Produkt LaVita ist ein flüssiges Mikronährstoffkonzentrat mit über 70 Zutaten, also von der Idee her vergleichbar mit AG1. Eine Portion LaVita (10 ml) schlägt mit ca. 1 € zu Buche (Das Mikronährstoffkonzentrat kaufen – LaVita Online Shop) – deutlich günstiger. Allerdings enthält LaVita auch Fruchtsaftkonzentrate (Zucker) und muss gekühlt gelagert werden, während AG1 als Pulver lange haltbar und frei von zugesetztem Zucker ist. Ein weiteres Konkurrenzprodukt ist Grüne Mutter von Alpha Foods, ein Greens-Pulver Made in Germany. Dieses legt ebenso Wert auf hohe Qualität und viele Superfood-Zutaten, ist aber preislich deutlich günstiger positioniert als AG1 (7 Greens- und Superfood-Shakes im Vergleich | Fitvolution) (eine 30-Tage-Dose kostet um die 40 €, also ~1,30 € pro Tag). Vita Greens & Fruit vom Hersteller Scitec Nutrition ist eine weitere Option, die vor allem im Sportbereich bekannt ist – hier zahlt man ca. 1–2 € pro Portion und bekommt ein ähnliches Nährstoffprofil, wenn auch mit etwas weniger Exoten. Selbst Drogerieketten führen mittlerweile Superfood-Mischungen in Pulverform (z.B. mit Gerstengras, Spinat, Matcha etc.), die aber oft eine kleinere Zutatenliste haben und eher als Smoothie-Zusatz gedacht sind. Solche Produkte kosten dann nur ein paar Euro pro 100 Gramm und damit meist deutlich unter 1 € pro Tagesdosis, liefern aber eben auch weniger umfassende Mikronährstoffprofile.
Lohnt sich der Preis? Diese Frage muss jeder für sich beantworten. AG1 versucht, durch seine Einzigartigkeit und breite Wirkung den hohen Preis zu rechtfertigen. Man bekommt in der Tat ein Rundum-sorglos-Paket an Nährstoffen. Die Herstellung solch eines komplexen Produkts, Qualitätskontrollen, Forschung und das ganze Marketing schlagen natürlich zu Buche – am Ende zahlt das der Kunde mit. Wenn man bereit ist, ~100 € im Monat für seine Gesundheit auszugeben, kann AG1 eine bequeme Lösung sein, vor allem wenn man keinen zusätzlichen Aufwand betreiben möchte. In gewisser Weise bezahlt man für die Bequemlichkeit und das Vertrauen in die Marke. Für jemanden mit knappem Budget sieht die Rechnung aber anders aus: Mit 90 € könnte man sich auch eine ganze Menge frisches Obst, Gemüse, hochwertige Lebensmittel oder verschiedene Einzelpräparate kaufen und hätte wahrscheinlich mehr davon.
In Sachen Leistung (also Nutzen) relativiert es sich auch: Wie wir gesehen haben, ist AG1 kein magisches Elixier, sondern hauptsächlich ein sehr umfangreiches Multi-Nährstoff-Supplement. Wer tatsächlich einen Mangel hat (z.B. Eisenmangel, Vitamin-D-Mangel etc.), müsste diesen meist spezifischer angehen (AG1 enthält z.B. kein Eisen, das wird bewusst ausgelassen). Für einen Normalgesunden ohne Mängel bringt die Extra-Ladung aus AG1 vermutlich keinen großen Vorteil gegenüber einem preiswerten Multivitamin plus etwas Grünzeug in der Ernährung. Aus objektiver Sicht bekommt AG1 also beim Preis-Leistungs-Verhältnis eher Abzüge: Es ist zweifellos hochwertig gemacht, aber man zahlt einen Aufpreis für die Marke und die schiere Zahl an Zutaten, von denen fraglich ist, ob alle in voller Menge nötig sind.
Ein weiterer Punkt: Athletic Greens verkauft AG1 primär im Abo und online. Viele haben berichtet, dass man schnell in einem Abo landet, das monatlich liefert, und es gar nicht so einfach ist, dieses wieder zu kündigen. Die Firma gestaltet das Bestellsystem so, dass man natürlich bei der Stange bleibt. Das sollte man wissen, bevor man bestellt – und gegebenenfalls rechtzeitig pausieren oder kündigen, wenn man nicht dauernd beliefert werden möchte.
Zusammengefasst würde ich sagen: Preis-Leistung ist mittelmäßig. Wer das Geld übrig hat und den Komfort schätzt, bekommt mit AG1 ein ordentliches Produkt. Preisbewussten Menschen oder denen, die bereit sind, sich ein bisschen selbst zu kümmern (z.B. abwechslungsreiche Ernährung planen oder verschiedene günstigere Präparate kombinieren), erscheint der Preis allerdings zu hoch für den gebotenen Mehrwert. In vielen Tests und Vergleichen landet AG1 zwar qualitativ auf Platz 1, aber eben auch als teuerster Kandidat – Qualität hat ihren Preis, lautet das Motto (7 Greens- und Superfood-Shakes im Vergleich | Fitvolution) (7 Greens- und Superfood-Shakes im Vergleich | Fitvolution). Dennoch kann man überlegen: Ist mir meine Gesundheit 3 € am Tag wert? Für manche mag die Antwort ja lauten, für andere lassen sich 3 € anderswo besser investieren (z. B. in ein Fitnessstudio oder frische Bio-Lebensmittel).
Alternativen
Angesichts des Erfolgs von AG1 gibt es mittlerweile zahlreiche vergleichbare Produkte auf dem Markt. Hier eine kleine Auswahl von Alternativen, die eine ähnliche Wirkung versprechen:
- LaVita: Ein flüssiges Mikronährstoffkonzentrat aus über 70 Zutaten (Früchte-, Gemüse- und Kräuterextrakte plus zugesetzte Vitamine). LaVita wird in 10-ml-Portionen getrunken und liefert ähnlich viele Vitamine und Mineralien wie AG1. Vorteil: Schmeckt fruchtig, da es auf Fruchtsäften basiert, und ist deutlich günstiger mit ca. 1 € pro Portion (Das Mikronährstoffkonzentrat kaufen – LaVita Online Shop). Nachteil: Enthält Fruchtzucker, muss gekühlt werden, und einige sekundäre Pflanzenstoffe wie in AG1 (z.B. Spirulina, Pilze) fehlen. Für viele ist LaVita aber eine ernstzunehmende Alternative, wenn man lieber einen Saft als einen grünen Shake zu sich nimmt.
- Grüne Mutter (Alpha Foods): Ein Greens-Pulver aus Deutschland, das in der Community beliebt ist. Es enthält verschiedene Gräser, Algen (Spirulina, Chlorella), Kräuter und Gemüseextrakte sowie zusätzliche Vitamine, sehr ähnlich dem AG1-Konzept. Alpha Foods wirbt mit strengen Qualitätskontrollen (Laborgeprüft, Schadstofffrei) und hat das Produkt geschmacklich etwas anders ausgerichtet. Preislich liegt Grüne Mutter deutlich unter AG1 (7 Greens- und Superfood-Shakes im Vergleich | Fitvolution) – man zahlt ungefähr die Hälfte. Viele Nutzer loben das Preis-Leistungs-Verhältnis als fair. Geschmacklich soll es allerdings etwas „grüner“ und weniger fruchtig sein als AG1. Wer also den Fokus auf natürlicher legt und den hohen Preis scheut, könnte Grüne Mutter probieren.
- Vita Greens & Fruit (Scitec Nutrition): Dieses Pulver stammt von einem bekannten Sportnahrungs-Hersteller. Es liefert pro Portion 18 verschiedene Obst- und Gemüseextrakte plus ein Vitamin-Mineralstoff-Komplex. Es hat etwas weniger Vielfalt als AG1 (z.B. keine Probiotika, keine adaptogenen Kräuter), ist aber als grundsätzlicher Nährstoff-Booster gedacht. Oft bevorzugt von Sportlern, die Scitec vertrauen. Preis pro Portion liegt bei rund 1–1,50 €. Geschmacklich meist in Varianten wie „Apfel“ oder „Beere“ erhältlich, um den Grün-Geschmack zu kaschieren.
- Garden of Life / Amazing Grass / andere internationale Greens: Auf dem globalen Markt gibt es Marken wie Garden of Life Perfect Food oder Amazing Grass Green Superfood, die ebenfalls Pulver mit Gras-, Algen- und Obstanteilen anbieten. Diese haben oft weniger Zutaten (25–40) und setzen auf Bio-Qualität. Ein Beispiel hatten wir oben: Amazing Grass kostet ca. 2 €/Tag und hat weniger Mikronährstoffe (Athletic Greens AG1 Drink und andere Gemüsepulver im Test) (Athletic Greens AG1 Drink und andere Gemüsepulver im Test). Der Geschmack wird hier teils als „erdiger“ beschrieben, da weniger Aroma-Zusätze drin sind. Für Puristen, die hauptsächlich Chlorophyll, Gräser und einige wenige Vitamine wollen, können solche Pulver eine Option sein. Sie sind meist in Deutschland über Online-Shops erhältlich.
- Sevenhills Wholefoods Super Grün: Ein interessantes Produkt aus UK, das laut Hersteller ein minimalistisches Greens-Konzentrat bietet – Fokus auf Algen (Spirulina, Chlorella) und Gräser – zum Kampfpreis (7 Greens- und Superfood-Shakes im Vergleich | Fitvolution). Hier bekommt man kein komplettes Multivitamin, aber ein günstiges Algenpulver, um Smoothies zu ergänzen. Eher für diejenigen gedacht, die gezielt solche Superfoods einnehmen möchten, ohne für Vitamine zu zahlen, die sie vielleicht schon anders decken.
- Klassische Multivitamine + grüne Smoothies: Nicht zu vergessen, die wohl günstigste „Alternative“ besteht darin, sich selbst zu helfen: Ein normales Multivitaminpräparat aus der Apotheke oder Drogerie in Kombination mit einem täglichen Grünkohl-Spinat-Smoothie kann in etwa ähnlichen Nutzen bringen. Zwar fehlen dann eventuell die Probiotika und exotischen Kräuter, aber man bekommt auch Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe – und das für wenige Cent pro Tag. Wer vor allem den Vitamin- und Mineralaspekt von AG1 im Blick hat, kann also durchaus auf reguläre Supplements ausweichen (z. B. Vitamin D, B12 oder Magnesium gezielt ergänzen, falls benötigt). Und wer Lust auf „grüne Power“ hat, kann sich z. B. Weizengras- oder Gerstengraspulver, Spirulina-Tabletten oder ähnliches besorgen; diese sind einzeln relativ günstig. So lässt sich eine eigene Routine zusammenstellen, die dem persönlichen Bedarf entspricht.
Zusammengefasst gibt es zahlreiche Alternativen, von denen viele wesentlich preiswerter sind. Einige erreichen nicht die Komplexität von AG1, andere kommen ziemlich nah heran. Welches Produkt am besten passt, hängt von den individuellen Vorlieben ab: Möchte man unbedingt alles in einem wie bei AG1, oder fokussiert man sich auf bestimmte Nährstoffe? Ist einem der Geschmack wichtig (AG1 ist da tatsächlich mit führend, was die Bekömmlichkeit angeht – manche Alternativen schmecken strenger nach „Wiese“)? Und natürlich: wie viel möchte man ausgeben? Die Konkurrenz zeigt jedenfalls, dass Athletic Greens nicht allein auf weiter Flur ist – und der informierte Verbraucher hat die Qual der Wahl.
Fazit

Mein persönliches Fazit: Nach meinem Test und der intensiven Auseinandersetzung mit AG1 bin ich zwiegespalten. Einerseits muss ich anerkennen, dass AG1 hält, was ein gutes Multivitamin/Superfood-Supplement halten kann: Es liefert in einem einzigen Drink eine beeindruckende Bandbreite an Nährstoffen. Ich habe das Gefühl, meinem Körper damit etwas Gutes zu tun – eine Art Nährstoff-Versicherung, falls meine Ernährung mal Lücken hat. Tatsächlich konnte ich mir an Tagen mit AG1 ein bisschen den Druck nehmen, perfekt essen zu müssen, weil im Hinterkopf die Gewissheit da war: „Ein Teil deines Bedarfs ist schon gedeckt.“ Dieses gute Gefühl ist nicht zu unterschätzen. Ob es placebo ist oder nicht, es motiviert mich zumindest generell, gesund zu bleiben.
Andererseits hat mich AG1 jetzt nicht in einen Supermenschen verwandelt. Wunderwirkungen blieben aus. Ich war während der Testphase weder merklich energiegeladener als sonst, noch haben sich beispielsweise meine sportlichen Leistungen sprunghaft verbessert. Um fair zu sein: Sowas hatte ich auch nicht erwartet. Viele Effekte, die AG1 verspricht (bessere Erholung, Immunstärkung), spielen sich subtil ab und zeigen sich vielleicht erst über einen längeren Zeitraum. In der kurzen Testzeit von einigen Wochen konnte ich zumindest nichts eindeutig Bemerkbares feststellen – abgesehen davon, dass mein Urin manchmal ziemlich gelb war (ein Zeichen dafür, dass überschüssige B-Vitamine ausgeschieden wurden). Positiv könnte ich vermerken, dass ich mich an den meisten Tagen wirklich wach und fit gefühlt habe – aber das tue ich oft auch ohne AG1, wenn ich ausreichend schlafe und mich bewege. Schwer zu sagen, ob AG1 da einen zusätzlichen Schub gab. Zumindest geschadet hat es nicht; gerade in stressigen Phasen hatte ich nicht das Gefühl, krank zu werden, was vielleicht auch Zufall war.
Der Geschmack von AG1 bleibt für mich ein Minuspunkt. Er war okay, aber morgens hätte ich mir manchmal lieber etwas Leckeres gegönnt als diesen etwas ungewöhnlichen Drink. Ich konnte mich daran gewöhnen, doch Genuss ist anders. Hier muss jeder selbst entscheiden, wie viel ihm das ausmacht – manche finden den Geschmack ja auch durchaus erfrischend. Für mich war es Mittel zum Zweck, nicht mehr und nicht weniger.
Größter Knackpunkt ist aber der Preis. Ich persönlich finde ~90 € pro Monat sehr hoch angesetzt. Wenn AG1 nun drastische Verbesserungen meines Wohlbefindens gebracht hätte, würde ich sagen: „Okay, ist es wert.“ In meinem Fall waren die Effekte aber eher indirekt/gefühlsmäßig. Angesichts dessen würde ich – als jemand, der ohnehin versucht, sich gesund zu ernähren – das Geld vermutlich anderweitig investieren. Mit 90 € kaufe ich z.B. eine Menge frisches Obst, Gemüse, Nüsse und vielleicht ein Vitaminpräparat für den Winter, und fahre damit vermutlich genauso gut. Das heißt nicht, dass AG1 schlecht ist – im Gegenteil, es ist ein qualitativ hochwertiges Produkt für einen gewissen Lebensstil. Doch für mich persönlich ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht so überzeugend, dass ich AG1 dauerhaft nutzen werde.
Für wen lohnt AG1 sich? Meiner Meinung nach vor allem für Menschen, die a) das nötige Kleingeld haben und b) wirklich Schwierigkeiten, über die Ernährung genügend Nährstoffe aufzunehmen. Beispiel: Jemand mit sehr unregelmäßigem Alltag, viel Stress, wenig Zeit zum Kochen – der könnte von AG1 profitieren, weil es zumindest die Basis abdeckt. Oder jemand, der bestimmte Lebensmittel partout nicht mag (Gemüsemuffel), könnte über so ein Pulver ein paar Lücken schließen. Auch ambitionierte Sportler, die ihrem Körper unter hoher Belastung möglichst viele Bausteine anbieten wollen, greifen eventuell gerne zu. Und natürlich all jene, die bereits positive Effekte bei sich bemerkt haben – warum etwas aufgeben, das einem subjektiv hilft?
Wer kann drauf verzichten? Jeder, der sich ausgewogen ernährt, genügend Obst, Gemüse, Proteine etc. isst, hat wahrscheinlich keinen großen Mehrwert von AG1. Für diese Personengruppe ist es eher eine sehr teure „Versicherung“, die in den meisten Fällen unnötig ist. Hier würde ich raten: Vielleicht lieber gezielt einzelne Supplemente nehmen, die wirklich fehlen (z.B. Vitamin D im Winter, Omega-3 oder ähnliches), anstatt dieses Rundum-Paket. Auch Menschen, die sehr preisbewusst sind, würde ich Alternativen vorschlagen (siehe oben), da man ähnlichen Nutzen deutlich günstiger bekommen kann.
Abschließend kann ich sagen: Das Konzept von AG1 hat mich durchaus beeindruckt – die Idee, so vieles in einem Drink zu vereinen, ist clever. Mein Körper hat es gut vertragen und ich hatte nicht das Gefühl, mir damit zu schaden – im Gegenteil, ich hatte immer das Gefühl, „versorgt“ zu sein. Doch ob es auf lange Sicht hält, was es verspricht, müssen weitere unabhängige Studien erst zeigen. Meine Erfahrung und Recherche legen nahe, dass AG1 kein Wundermittel ist, aber eine solide (wenn auch teure) Nahrungsergänzung. Wer Spaß an solchen Produkten hat und experimentierfreudig ist, kann es ausprobieren und schauen, ob er persönlich Unterschiede merkt. Ich für meinen Teil werde erstmal dabei bleiben, meine Nährstoffe lieber über echtes Essen aufzunehmen – notfalls mit gelegentlicher Unterstützung eines einfacheren Supplements. Und sollte mich im Winter doch wieder eine Erkältung erwischen, weiß ich: Kein Pulver der Welt schützt mich hundertprozentig davor. Eine heiße Zitrone und Hühnersuppe tun es dann auch. 😉
Hinweis: Dieser Artikel kombiniert objektive Analysen mit subjektiven Eindrücken. Die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln kann individuell variieren. Bei ernsthaften Gesundheitsproblemen oder Fragen zur Supplementierung sollte man stets einen Arzt oder Ernährungsberater konsultieren.
Quellen
- Quarks (WDR) – Science Cops: Der Fall AG1 von Athletic Greens (Podcast-Artikel, 2022): Erläuterung des Produkts, Werbeversprechen und wissenschaftliche Einordnun】.
- FITBOOK – Athletic Greens: Was ein Ernährungsexperte zum Supplement sagt (28.03.2022): Interview mit Dr. Matthias Riedl, Internist und Ernährungsmediziner, über Inhaltsstoffe und Bewertung von AG】.
- Verbraucherzentrale Baden-Württemberg – „Athletic Greens – AG1“ (15.10.2024): Verbraucherwarnung zu AG1 mit Hinweis auf fehlende Belege, Risiken (Ashwagandha) und die 2024er Studi】.
- Lebensmittelklarheit.de – Werbung für Athletic Green-Produkt (22.05.2023): Kritik an irreführender Werbung von Athletic Greens bezüglich Erkältungsschutz und Ersatz für Obst/Gemüs】.
- FITBOOK – „Athletic Greens“ im Selbsttest: Wirkung auf das Blutbild (29.03.2022): Selbstversuch-Bericht einer Redakteurin über einen Monat AG1, mit Beschreibung von Geschmack, Verträglichkeit und Blutwert-Veränderunge】.
- Letsliveitup.com – What’s in AG1? Ingredients and Analysis (Blog einer Ernährungsberaterin, engl.): Detaillierte Aufschlüsselung der Inhaltsstoffe von AG1 und deren Hintergrund (z.B. Hinweis, dass viele Vitamine synthetisch zugesetzt】.
- Utopia.de – Spirulina-Algen: So reich an Nährstoffen – aber so wenig nachhaltig (23.06.2020): Artikel über Spirulina, Nährstoffgehalt ~60% Protein, jedoch relativ geringe absolute Nährstoffbeiträge bei üblichen Dosierunge (Spirulina-Algen: So reich an Nährstoffen – aber so wenig nachhaltig …)】.
- NIH / Healthline – Ashwagandha and Stress (Studienübersicht, engl., 2020): Erwähnt signifikante Senkung von Stress und Cortisol durch Ashwagandha in placebokontrollierten Studie (Proven Health Benefits of Ashwagandha – Healthline)】.
- BfR / Verbraucherzentrale – Warnungen zu Ashwagandha (2021–2024): Berichte über mögliche Nebenwirkungen von Ashwagandha-Präparaten (Übelkeit, Erbrechen, Leberschäden】.
- Marathonfitness.de – Athletic Greens (AG1) Drink und andere Gemüsepulver im Test (Blog, 2023): Vergleich von AG1 mit Alternativen, inklusive Preis pro Tag und Inhaltsstoff-Vielfalt (AG1 ~2,90 €/Tag vs. Amazing Grass ~2 €/Tag, mit weniger Zutaten (Athletic Greens AG1 Drink und andere Gemüsepulver im Test) (Athletic Greens AG1 Drink und andere Gemüsepulver im Test)】.
- Fitvolution.de – AG1, Grüne Mutter und andere Greens-Shakes im Vergleich (2021): Fitness-Blogvergleich mehrerer Greens-Pulver, Einschätzung „AG1 – Qualität hat ihren Preis“ und Vorstellung von Grüne Mutter als günstigere Alternativ (7 Greens- und Superfood-Shakes im Vergleich | Fitvolution)】.
- LaVita.com – Mikronährstoffkonzentrat LaVita (Herstellerangabe): Preisübersicht LaVita ~50 € pro 500 ml (50 Portionen à 10 ml ≙ 1 € pro Portion (Das Mikronährstoffkonzentrat kaufen – LaVita Online Shop)】.